Carbon-Farming: Mit Erde die Erde retten
Was wäre, wenn sich das klimaschädliche CO2 in Luft auflösen würde? Und zwar, indem es zurück in den Boden geführt wird, sich also in den Acker macht. Denn: Es reicht leider nicht aus, schädliche Treibhausgase einzusparen. Nein: CO2 muss aus unserer Atmosphäre verschwinden. Wie das funktioniert? Mit Carbon-Farming! Lies hier nach, was Carbon-Farming genau ist, wie es umgesetzt werden kann und welche Vorteile es hat. Weiter unten stellen wir dir noch ein paar spannende Projekte aus der Praxis vor.
Was steckt hinter dem Konzept Carbon-Farming?
Carbon-Farming ist eine Methode der regenerativen Landwirtschaft, bei der der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entzogen wird. Dieser wird gebunden und in Form von Kohlenstoff in den Böden gespeichert.
Kurz erklärt: Was ist eigentlich regenerative Landwirtschaft? Bei dieser Form der Landwirtschaft steht der Boden im Fokus – dieser soll durch verschiedene Anbaumethoden (wieder)belebt, ständig verbessert und aufgebaut werden. Wichtig dabei: Förderung des Bodenlebens und der Biodiversität.
Der Gedanke hinter Carbon-Farming: Das Kohlenstoffdioxid, das von Menschen in die Atmosphäre gebracht wird, soll in landwirtschaftlich genutzten Böden gespeichert werden. Carbon-Farming zieht also CO2 aus der Atmosphäre. Gleichzeitig werden die Emissionen kompensiert, die durch die Landwirtschaft entstehen. Und das sind jede Menge: Die konventionelle Landwirtschaft verursacht 30 % der menschengemachten Treibhausgasemissionen.
Genialer Nebeneffekt: CO2 wird nicht nur eingespart, sondern dorthin gebracht, wo er nützlich ist. Kohlenstoff peppt den Humus mit vielen Nährstoffen auf und sorgt für eine ertragreiche Ernte.
Dem Problem auf der Spur: Warum konventionelle Landwirtschaft schädlich ist
Mit Carbon-Farming kann für die Atmosphäre schädliches Kohlenstoffdioxid also im Boden gespeichert werden. Die Methoden, die allerdings in der konventionellen Landwirtschaft angewendet werden, sind höchst schädlich für die Böden:
- Beim monokulturellen Massenanbau wird der Boden ständig intensiv bearbeitet, überbewirtschaftet und überdüngt.
- Das entzieht dem Boden Kohlenstoff und somit Humus, der haufenweise wichtige Nährstoffe für Pflanzen enthält.
- Die Folge: Die Versteppung der Böden, die ohnehin schon ausgelaugt und übersäuert sind, wird weiter vorangetrieben. Das führt dazu, dass das Anbauen von Lebensmitteln auf diesen Flächen immer schwieriger wird und, dass die trockenen Böden kein Wasser mehr aufnehmen können. Die Folge: Überschwemmungen bei Starkregenereignissen.
Ebenfalls höchst problematisch an der konventionellen Landwirtschaft sind für die Böden folgende Praktiken:
- gezielte Abholzung von Bäumen und Wäldern
- maschinelles Pflügen
- die Verwendung von Pestiziden
Macht die Landwirtschaft mit ihren Methoden so weiter wie bisher, würde die Erde in 60 Jahren ohne Humus sein. Dieser ist aber nötig, um CO2 zu speichern.
Das Problem: Durch diese landwirtschaftlichen Formen wird die Fähigkeit des Bodens, Kohlenstoff zu speichern, zerstört. Die Folge: Der Kohlenstoff, der durch diese Praktiken nicht in den Böden aufgenommen werden kann, verdünnisiert sich und steigt auf – in die Atmosphäre, in Form von CO2.
Ganz konkret: So funktioniert Carbon-Farming
Was unser Planet also braucht: Negativ-Emissionstechniken in der Landwirtschaft. Wie kann CO2 nun aber in den Böden gespeichert werden? Schau mal, hier zeigen wir dir verschiedene Methoden, wie Carbon-Farming umgesetzt werden kann:
Schwarzes Gold: Humusaufbau
Humus ist ausschlaggebend dafür, dass Kohlenstoff überhaupt in den Böden gespeichert werden kann. Nur ein gesunder Humusboden kann Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen – daher ist der Humusaufbau ein entscheidender Faktor.
Good to know: Humus entsteht, wenn Bodenlebewesen tote organische Stoffe wie Pflanzen oder Lebewesen zersetzen. Humus ist stark von Mikroorganismen wie Bodenbakterien und Pilzen durchzogen.
So kann Humus in Ackerböden aufgebaut werden:
- nur mit Kompost düngen und keine konventionellen Handelsdünger verwenden
- keine Monokulturen anbauen, sondern auf Fruchtfolgen und Mischkulturen achten
- Bodenbearbeitung auf ein Minimum reduzieren und nur wenig pflügen
- Äcker und Felder dauerhaft begrünen und bepflanzen, auch im Winter mit Wintergemüse
Der WWF hebt jedoch hervor: Diese Maßnahmen wirken nur, wenn sie in Kombination miteinander eingesetzt werden. Und: Ein konstanter Aufbau von Humus kann nur gelingen, wenn die aktuell vorherrschenden landwirtschaftlichen Anbaumethoden langfristig umgestellt werden.
Ausgeklügelt: Fruchtfolge
Wie gerade angesprochen: Es ist wichtig auf die Fruchtfolge zu achten und überlegt Zwischenfrüchte einzusetzen. Werden beispielsweise Hülsenfrüchte angebaut, entsteht eine Win-Win-Situation:
- Zwischenfrüchte sorgen für eine starke Durchwurzelung des Bodens und senken so das Erosionsrisiko.
- Teilweise werden sie nur gesät, aber nicht geerntet, da sie – sobald sie abgestorben sind – Kohlenstoff und Stickstoff in der Erde speichern. Denn: Diese haben sie zuvor mittels Photosynthese aus der Luft gefiltert.
- Durch den gebundenen Stickstoff muss für die kommenden Fruchtfolgen kaum mehr gedüngt werden – und somit gelangt auch weniger Dünger in das Grundwasser.
Sie sind richtige Superheldinnen, diese Pflanzen. Und: Die Grundlage allen Lebens auf dem Planeten. In „Rebel plants“ zeigt Valerie Jarolim die großen Zusammenhänge auf: Wie beeinflussen Bäume, Wälder, Pflanzen das Leben der Menschen auf dem Planeten? Was haben Pflanzen mit Ernährungssouveränität zu tun? Was mit unserer Kleidung? Wie viel CO2 wird allein durch unsere Arbeit und dem Umgang mit dem Internet freigesetzt?
Wertvolle Biomasse: Pflanzenkohle
Eine weitere Methode, dem Boden etwas Gutes zu tun: Pflanzenkohle! Keine Sorge, das ist nicht die Kohle, die du sonst fürs Grillen verwendest, sondern:
Pflanzenkohle wird aus verkohlter Biomasse wie Holz, Grünschnitt oder sonstigen Pflanzenabfällen gewonnen. Das Geniale daran: Wird die Herstellung korrekt ausgeführt, werden dabei keine Schadstoffe freigesetzt. Was entsteht: reiner Kohlenstoff.
Wird die Pflanzenkohle unter die Erde gemischt, ergeben sich folgende Vorteile:
- Pflanzenkohle speichert Wasser und Nährstoffe und bindet Schadstoffe, wenn sie in Substrat eingearbeitet wird.
- Pflanzenkohle trägt zu einem gesunden Boden bei, denn: Sie belüftet die Erde und macht sie locker.
- Und: Pflanzenkohle kann circa die Hälfte des Kohlenstoffs, das sich im Ausgangsmaterial befindet, langfristig in sich binden.
Wenn Bäume auf Äckern stehen: Agroforst
Die Agroforstwirtschaft ist eine geniale Anbaumethode: Hier werden der Anbau von einjährigen Pflanzen mit dem von mehrjährigen Bäumen und Sträuchern kombiniert. Daraus ergeben sich haufenweise ökologische Vorteile:
- Bäume selbst sind die besten und natürlichsten CO2-Speicher.
- Die Böden werden fruchtbar gehalten: Herabfallendes Laub von Bäumen wird von Mikroorganismen zersetzt – der Boden wird mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Dabei wird wertvoller Humus aufgebaut.
- Agroforstsysteme fördern die Durchwurzelung: Eine gute Durchwurzelung des Bodens unterstützt die Arbeit von Bodenorganismen und fördert ihre Aktivität.
- Die Bäume schützen den Boden vor Erosionen.
Du siehst: Agroforst regeneriert unsere Böden. Noch mehr Lesestoff dazu? Schau mal in „Market Gardening & Agroforst“ von Leon Schleep – da findest du haufenweise Infos und Beispiele, wie Agroforst in der Praxis funktionieren kann.
All about money: Wie kann die Umsetzung gelingen?
Viele der oben genannten Maßnahmen können nur umgesetzt werden, wenn das nötige Know-how bei Landwirt*innen vorhanden ist, und: Landwirt*innen müssen genügend Ressourcen zur Verfügung haben. Finanzielle Unterstützung muss dabei aus staatlicher Hand kommen.
Die EU-Kommission will regenerative Landwirtschaft fördern. Sie spricht von zwei Arten, wie Landwirt*innen bei der Umsetzung unterstützt werden können:
- Durch ein System, bei dem klimafreundliche Praktiken der Landwirt*innen belohnt werden.
- Oder: Landwirt*innen erhalten Zahlungen, die an messbare Indikatoren geknüpft sind, für den Klimaschutz, den sie erbringen.
Dem seventeen goals Magazin zufolge bevorzugt die EU-Kommission die zweite Option:
- Erstens stimmt sie mit dem 13. Ziel der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) überein: Es ist eine wichtige Maßnahme zum Klimaschutz.
- Zweitens werden die Landwirt*innen dazu motiviert, die Methoden selber umzusetzen und zu verwalten. Gleichzeitig können sie flexibel entscheiden, welche Maßnahmen sie setzen wollen.
Im Dezember 2021 hat die EU-Kommission verschiedene Maßnahmen veröffentlicht, mit denen Carbon-Farming gefördert und Landwirt*innen dabei unterstützt werden, regenerative landwirtschaftliche Praktiken umzusetzen.
CO2 gegen Geld? „Humuszertifikate“
Beim Carbon-Farming spielt der Zertifikatehandel eine wichtige Rolle. Dieser soll die Landwirt*innen einerseits animieren, Maßnahmen zum Carbon Farming und der regenerativen Landwirtschaft umzusetzen. Andrerseits können sie damit Geld verdienen.
Der Zertifikatehandel funktioniert grundsätzlich so:
- Probenentnahme: Von registrierten Feldern und Äckern werden zu Beginn der Saison Proben genommen, anhand derer z .B. der Kohlenstoffgehalt gemessen wird.
- Maßnahmen umsetzen: Landwirt*innen setzen Carbon-Farming-Maßnahmen um, können jedoch selber entscheiden, welche das sind.
- Probenvergleich: Am Ende der Saison werden erneut Proben genommen und die Daten mit denen von Saisonbeginn verglichen.
- Ausstellung von Zertifikaten: Die Landwirt*innen verkaufen den eingesparten Kohlenstoff an Zertifizierungsunternehmen, erhalten ihrerseits validierte CO2-Zertifikate und die Unternehmen geben die „Humuszertifikate“ an andere Unternehmen weiter, die damit den eigenen CO2-Ausstoß kompensieren wollen.
Die Höhe des ausbezahlten Betrags für den im Boden gespeicherten Kohlenstoff richtet sich an den CO2-Preis.
Das Handelsblatt beschreibt jedoch folgendes Problem beim Zertifikatehandel: Der Markt ist nicht reguliert – die Regeln werden von privatwirtschaftlichen Zertifizierungsunternehmen selbst gemacht. Da es nur einzelne Bodenproben sind, schätzen die Unternehmen den Humusgehalt und die CO2-Einsparung oft einfach nur: Greenwashing-Alarm.
Potential, die Klimakrise zu stoppen: Vorteile von Carbon-Farming
Wie wir bereits weiter oben schon erwähnt haben: Carbon-Farming hat haufenweise positive Auswirkungen und einige haben wir schon angesprochen. Hier bekommst du die wichtigsten im Überblick:
- Nützliche Sache, der Kohlenstoff: In Böden peppt Kohlenstoff den Humus mit vielen Nährstoffen auf und macht den Boden fruchtbarer – das Resultat: ertragreichere Ernten.
- Bäuche füllen: Gesicherte Ernten sind ausschlaggebend dafür, dass die Lebensmittelversorgung der Menschen gewährleistet werden kann.
- Vielfalt en masse: Durch die längeren und unterschiedlichen Fruchtfolgen, die beim Carbon-Farming eingesetzt werden, wird die Biodiversität erhöht.
- Wasser speichern, nicht verschwenden: Durch eine stärkere Kohlenstoffkonzentration in den Böden können diese auch wieder mehr Regenwasser aufnehmen. Infolgedessen sind die Böden resistenter bei Dürren und Starkregenereignissen, die vor allem durch die Klimaerwärmung immer mehr zunehmen (werden).
- Ihr könnt uns nichts anhaben: Kohlenstoff in den Böden kann dazu beitragen, dass Pflanzen widerstandsfähiger werden – gegen lästige Plagegeister oder Pilze, die sich an ihnen bedienen wollen.
Kurz gesagt: Unsere Böden haben ein enormes Klimaschutz-Potential, das wir mit Carbon-Farming verstärken können. Ohne unsere Böden zu regenerieren können wir die Klimakrise nicht stoppen.
Nicht alles ist rosig: Nachteile beim Carbon-Farming
Klar, die Vorteile des Carbon-Farming sind wirklich beeindruckend. Aber: Es gibt ein paar Punkte, die wir nicht unerwähnt lassen möchten und die kritisiert werden können:
Aufwändig: Umstellung auf regenerative Landwirtschaft
Werden alle Methoden der konventionellen Landwirtschaft auf die einer regenerativen Landwirtschaft umgestellt, entsteht ein enormer Aufwand für Landwirt*innen:
- Zu Beginn können sich hohe Kosten bei der Umgestaltung ergeben.
- Eine Umstellung benötigt Zeit und funktioniert nicht von heute auf morgen.
- Zudem müssen sich die Landwirt*innen unter Umständen neues Wissen aneignen, z. B. wie Permakultur in der Landwirtschaft und andere ökologischen Maßnahmen überhaupt funktionieren.
Nur ein Scam? Zertifikatehandel
Wie der Handel mit „Humuszertifikaten“ funktioniert, haben wir weiter oben schon erklärt – dieser beinhaltet leider auch Nachteile:
- Wie bereits angeführt, ist dieser Markt nicht reguliert und die Zertifizierungsunternehmen schätzen CO2-Einsparungen – das kann zu Greenwashing führen.
- Landwirt*innen können selber entscheiden, welche Felder sie registrieren lassen wollen. Es wird nicht kontrolliert, wie die anderen Äcker bewirtschaftet werden. Das kann unter Umständen bedeuten, dass nur eines der Felder mit regenerativer Landwirtschaft betrieben wird – und die anderen weiterhin mit konventionellen Methoden.
Für immer und ewig? Carbon-Farming muss langfristig sein
Mit den Methoden des Carbon-Farming können erfolgreich große Mengen an Kohlenstoff im Boden gespeichert werden. Hören die Landwirt*innen jedoch auf, regenerative Landwirtschaft zu betreiben und beginnen wieder mit konventionellen Methoden, kann der Boden keinen Kohlenstoff mehr speichern.
Wichtig ist aber: Carbon-Farming funktioniert nur so lange, solange es tatsächlich betrieben wird.
Die Lösung gegen die Klimakrise? Nur wenn alle mitmachen!
So viele Vorteile und positive Auswirkungen Carbon-Farming auch hat: Als einzig gesetzte Maßnahmen wird es die Klimakrise leider nicht stoppen können.
- Das Ziel ist: So viele Landwirt*innen wie möglich sollen auf regenerative Landwirtschaft umsteigen.
- Ein Umdenken in Richtung nachhaltige und zukunftsorientierte Methoden muss auch in anderen Bereichen und vor allem bei großen Konzernen stattfinden.
Ein Hoffnungsschimmer? Konzerne wie das Pharmaunternehmen Bayer starten eigene Carbon-Farming-Projekte und der Lebensmittelhersteller Knorr will in den nächsten fünf Jahren den Anbau in regenerativen Landwirtschaft stark ausbauen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich um ausgeklügelte Marketingstrategien oder echtes Engagement handelt.
Carbon-Farming in der Praxis: Welche (Pilot-)Projekte und Initiativen gibt es?
Carbon-Farming rückt immer mehr ins Interesse der Öffentlichkeit – hier zeigen wir dir, welches Ziel bei der Pariser Klimakonferenz festgelegt wurde und welche Start-ups bereits gegründet wurden
Mit Zahlen spielen: 4 per 1000
Im Jahr 2015 wurde auf der Pariser Klimakonferenz unter dem Slogan „Vier-Promille-Initiative“ appelliert, den Kohlenstoffgehalt der oberen 30 bis 40 cm der Böden jährlich um 0,4 % zu steigern. Dies würde nämlich den aktuellen menschengemachten CO2-Ausstoß komplett ausgleichen.
Faszinierend? In diesem YouTube-Video findest du mehr Infos.
Carbon-Farming-App: Klim
Das Start-up-Unternehmen Klim hat eine kostenlose App entwickelt, mit der Landwirt*innen ihre Carbon-Farming-Methoden dokumentieren und eintragen können. Das Ziel: So sollen Landwirt*innen für ihre CO2-Einsparungen entsprechend gefördert werden. Zudem hilft Klim bei der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft.
Networking: Climate Farmers
Climate-Farmers hat sich zum Ziel gesetzt: die regenerative Landwirtschaft zu verbreiten. Dafür werden Landwirt*innen mit Expert*innen vernetzt, die den Landwirt*innen bei Fragen zur Umsetzung von regenerativer Landwirtschaft zur Seite stehen sollen. Das Start-up stellt Zertifikate aus, benutzt für die Datenerhebung jedoch innovative Methoden und keine Schätzungen.
Pack mit an: Stell deinen eigenen Humus her
Auch Kompost kann dabei helfen, CO2 im Boden zu binden – indem es für Humusaufbau sorgt. Und Kompost kannst du ganz einfach selber herstellen.
Schau mal, so schichtest du dir einen Kompost:
- Ganz unten kommen Äste und Reisig auf ein Drahtgitter.
- Anschließend folgt eine Schicht Laub, kleinere Äste und Rasenschnitt.
- Oben finden dann deine Bio- und Gartenabfälle Platz bzw. noch haufenweise anderes.
Das gibt es sonst noch für dich zu wissen:
- Wähle für die Wände unbehandeltes Holz.
- Ideal ist ein halbschattiges Plätzchen.
- Dein Kompost ist nach etwa zehn bis zwölf Monaten fertig und kann unter deine Gartenerde gemischt werden.
Und: Über diese Extraportion Nährstoffe werden sich deine Pflanzen gewaltig freuen. Auch aus Kaffeesatz oder einem Brennnessel-Wasser-Gesteinsmehl-Gemisch kannst du easy Dünger selber machen.
Ein kleiner Überblick, was in deinem Kompost alles Platz findet:
- Gemüsereste
- Eierschalen
- Kaffeesatz
- Laub
- trockener Rasenschnitt
- unbeschichtetes Papier
- Kleidung (bio, aus Naturmaterialien, ohne synthetische Farbstoffe)
Und diese Dinge bleiben lieber draußen:
- Locken Ratten an: Speise- und Essensreste, Fleisch, Fisch und sonstige tierische Produkte
- Mit Pestiziden verunreinigt: Gespritzte Früchte, wie Zitronen-, Organgen- und Bananen, ebenso Schnittblumen
- Verrotten nur langsam: Äste, große Zweige, Wurzeln und Laub von verschiedenen Bäumen z. B. Nussbäumen oder Eichen
Carbon-Farming: jetzt wird’s erdig
Du siehst: Mit Carbon-Farming kann Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre in landwirtschaftlichen Böden gespeichert werden – das ist nicht nur ein Beitrag gegen die Klimakrise, sondern sorgt auch für eine ertragreichere Ernte. Konventionelle Methoden der Landwirtschaft schaden den Böden, das Ziel ist daher: Möglichst viele Landwirt*innen sollen auf regenerative Landwirtschaft umstellen. Wichtig ist jedoch, dass sie (finanzielle) Unterstützung erhalten und dass auch die großen Unternehmen mitziehen. Denn nur so kann es gelingen, langfristig schädliches CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen.