Bienenweide anlegen: Tipps und Tricks für Happy Bees!
Augenschmaus für dich und Gaumenfreude für gestreifte Brummer: die Bienenweide. Wir wissen: Die Bienen gehören zu den wichtigsten und fleißigsten Insekten in unserem Garten – und denen wollen wir den ultimativen Lebensraum geben, natürlich mit allem Drum und Dran. Hol dir aus diesem Beitrag die wichtigsten Infos, wie du eine Bienenweide anlegen kannst und erfahre, auf welche Pflanzen Bienen besonders abfliegen.
Von Bienchen und Blümchen: Warum du eine Bienenweide anlegen solltest
Die blühenden Weiden sind knallige Hingucker – aber schau mal, sie sind dazu noch superpraktisch:
- Fühl dich wohl, liebe Biene: Bienenweiden bieten den gestreiften Brummern ganzjährig Futter und ein feines Örtchen zum Nisten und Ruhen.
- Immer hereinspaziert: Neben Bienen tummeln sich dort noch viele andere Nützlinge und Insekten.
- Pflegeleicht: Ist die Bienenweide angelegt, heißt es für dich: zurücklehnen. Du musst nicht einmal die welken Pflanzenteile kürzen – diese dienen den Insekten als Nistplatz oder Baumaterial.
Also, nichts wie los: Bienenweide anlegen und Bienen retten!
Bienenweide anlegen: Die wichtigsten Tipps vorweg
Für dein blumiges Paradies brauchst du nicht viel: eine Wildblumenmischung aus regionalem Saatgut, eventuell Füllstoff, einen Rechen und Wasser reichen aus. Dann geht es nur noch darum, zu suchen und zu finden: den perfekten Standort, den richtigen Zeitpunkt und die Dauer der Bepflanzung. Hier geht’s schon mal zu den wichtigsten Tipps, wie du eine Bienenweide anlegen kannst:
Wann ist der beste Zeitpunkt zur Aussaat?
Die optimalen Zeitpunkte für die Wiesenansaat sind der Herbst und Frühling. In dieser Zeit herrschen in Mitteleuropa normalerweise gute Keimbedingungen: Es wird nicht zu heiß und durch natürlichen Niederschlag bekommen die ausgesäten Pflanzen auch ausreichend Flüssigkeit.
Wie finde ich den richtigen Standort?
Als Standort eignet sich eine vollsonnige und kurzzeitig beschattete und trockene Freifläche mit mindestens 10 m2. Was die passende Fläche betrifft, hast du viele Möglichkeiten:
- Du kannst deine Wildblumenwiesen ebenerdig (z. B. in deinem Naturgarten) säen.
- Auch Dächer bieten sich wunderbar an – achte hier darauf, dass du 20 cm Substrataufbau anlegen kannst.
- Genauso eignen sich aber auch Kübel und Balkonkästen. Idealerweise stehen sie noch windgeschützt und sind durchlässig, damit sich keine Staunässe bildet.
Soll ich eine einjährige oder mehrjährige Bienenweide anlegen?
Ganz, wie es dir lieber ist, denn sowohl einjährige als auch mehrjährige Pflanzen haben ihre Vorteile – schau mal:
- Einjährige Wiesenblumen leben nur eine Saison, vermehren sich aber durch ihre Samen.
- Mehrjährige Wiesenblumen überdauern mehrere Jahre in der Erde, auch wenn im Winter manchmal etwas abstirbt. Beachte aber: Meist bilden mehrjährige Blumen im ersten Jahr noch keine Blüten.
Saatgut gibt es in fertigen Mischungen für beide Varianten.
Bienenweide neu anlegen in 5 Schritten: So geht’s
Die ersten wichtigen Infos hast du schon aufgesaugt, jetzt geht’s an den Rechen! Willst du eine Bienenweide neu anlegen, bist du hier genau richtig – wir zeigen dir nämlich, wie’s funktioniert:
1. Where to: Standort wählen
Entscheide dich als erstes für einen geeigneten Standort. Hier hast du viele Möglichkeiten:
- freie Grünfläche
- Dach
- Balkon
Aber denk dran: Die Bienenweide liebt einen sonnigen Ort oder ein Plätzchen, das kurzzeitig im Schatten ist.
2. Vorbereitung ist die halbe Miete: Boden vorbereiten
Wenn du eine Bienenweide anlegen willst, solltest du zuerst ein offenes, feinkrümeliges Saatbeet schaffen. Der Boden muss nicht sehr tief gepflügt werden, es genügt, wenn die obersten 5 Zentimeter umgebrochen werden. Vorhandene bienenfreundliche Pflanzen kannst du natürlich stehen lassen.
3. Der Mix macht’s: Bienenweide säen
Jetzt wird das passende Saatgut in der richtigen Menge ausgebracht – orientiere dich dabei einfach an der Beschreibung auf dem Samenpäckchen.
Bevor du die Samen aussäst, heißt es aber noch: Shake it, baby! Schüttle die Saatgutpackung durch – so werden die Samen gut vermischt. Dann kannst du die Bienenweide säen: Einfach das Saatgut locker mit der Hand streuen, bis die gesamte Fläche bedeckt ist. Eventuell kannst du es auch mit Füllstoff wie Sägemehl oder Sand mischen, um eine noch gleichmäßigere Ausbringung zu ermöglichen.
4. Standing strong: einrechen
Nach dem Säen muss das Saatgut einen guten Bodenschluss bekommen: Harke das Saatgut nun mit einem Rechen ein und drücke es mit dem Rechen an, damit der Wind es nicht verwehen kann.
5. Thirst for more: bewässern
Schon bist du beim letzten Schritt angekommen: Bewässere nun die gesamte Fläche kräftig, damit das Saatgut schneller keimt. Halte die Bienenweide nun die nächsten 2 bis 3 Wochen schön feucht – bei geeignetem Wetter geschieht das von alleine, sonst musst du eventuell nachwässern.
Bienenweide pflanzen: Welche Samen eignen sich?
Die Auswahl der geeigneten Pflanzen für die Bienenweide sollte den Bodenbedingungen angepasst sein. Es gibt allerlei Mischungen für unterschiedliche Bodenarten. Informiere dich am besten ausreichend – so hast du lange Freude mit deinen Pflanzen. Außerdem wichtig: Die Samen sollten aus vielen unterschiedlichen Pflanzen zusammengesetzt sein, um diverse Blütenformen- und Blühzeitpunkte zu ermöglichen.
Alles fix und fertig: Bienenweide anlegen mit Saatgutmischungen
Vorgefertigte Saatgutmischungen solltest du am besten bei Fachfirmen besorgen, um die geeignete Artenzusammensetzung für deine Wunschwiese zu bekommen. Mischungen gibt es sowohl für Balkon als auch für Garten, Freifläche und Beet.
Tübinger Bienenweide
- Einsatzzweck: Garten, Freifläche,
- Art: einjährige Blumenmischung
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Veitshöchheimer Bienenweide Süd
- Einsatzzweck: Garten
- Art: ein- und mehrjährige Blumenmischung
- Standort: Sonne
Mössinger Bienenweide
- Einsatzzweck: Balkon
- Art: einjährige Blumenmischung
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Kiepenkerl Bienenweide
- Einsatzzweck: Garten, Freifläche
- Art: mehrjährige Blumenmischung
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Tipp: Du kommst jeden Morgen an der blumenprächtigsten Wiese vorbei? Oder hörst du die Bienen im Garten ums Eck nur so vor Glück summen? Dann mach dich selbst auf Saatgutsuche und erkundige dich, ob du dir das Saatgut dieser Pflanzen beschaffen kannst!
Jedes Jahr aufs Neue: Einjährige Pflanzen
Einjährige Pflanzen sind darauf ausgelegt, nur eine Saison zu blühen und überstehen daher keinen Winterfrost. Einjährige Gewächse verholzen auch nicht. Die beliebtesten einjährigen Pflanzen für Bienen gibt’s hier:
Buchweizen
- Blütezeit: Juli bis September
- Farbe: weiß, zartrosa
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Koriander
- Blütezeit: Juni bis August
- Farbe: weiß, zartrosa
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Ringelblumen
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Farbe: gelb, orange
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Kornblume
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Farbe: blau, weiß, rosa
- Standort: Sonne
Sonnenblumen
- Blütezeit: Juni bis Oktober
- Farbe: gelb, orange, rot
- Standort: Sonne
Fenchel
- Blütezeit: Juli bis September
- Farbe: gelb, grün
- Standort: Sonne
Ausdauersportler: Mehrjährige Pflanzen
Mehrjährige Pflanzen bilden eine feste Rinde aus ausgestorbenen, versteiften Zellen, die vor Klimaeinflüssen schützen und so eine Überwinterung ermöglichen. Sie blühen jedes Jahr aufs Neue, und können nach dem Verblühen abgeschnitten werden. Besonders lieben Bienen diese mehrjährigen Gewächse:
Hortensie
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Farbe: blau, rosa, weiß, violett
- Standort: Halbschatten
Borretsch
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Farbe: blau, violett
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Färberkamille
- Blütezeit: Juni bis September
- Farbe: weiß, gelb
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Gemeiner Wirbeldost
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Farbe: violett
- Standort: Sonne bis Halbschatten
Stockrose
- Blütezeit: Juli bis September
- Farbe: a. gelb, rosa, orange
- Standort: Sonne
Rittersporn
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Farbe: weiß, blau, violett
- Standort: Sonne
Lange schön: Bienenweide anlegen – und pflegen
Die Entwicklung eines Bienenparadieses braucht natürlich seine Zeit. Hat sich die Wildblumenwiese aber etabliert, geht es jetzt an die Erhaltungspflege. Hier findest du die wichtigsten Pflegetipps auf einen Blick:
Schnipp, schnapp, Stängel ab: Bienenweide mähen
Bienenweiden solltest du höchstens ein- bis zweimal im Jahr schneiden. Achte unbedingt darauf, dass du erst nach der Vollblüte zurückschneidest, wenn sich die Pflanze ausreichend entwickelt hat. Die gemähten Pflanzen lässt du am besten liegen – das fördert die Selbstaussaat von einjährigen Pflanzen.
Brrr, wie kalt: die Bienenweide im Winter
Sobald es friert, verblühen die bienenfreundlichen Pflanzen langsam – aber du kannst alles so stehen lassen, wie es ist:
- Die Stängel und Samenstände bieten Insekten und kleinen Säugetieren einen Winterunterschlupf.
- Einjährige Pflanzen geben ihre Samen erst nach dem Winter frei. Um dieses Saatgut nicht zu verlieren, solltest du sie im Winter nicht mähen.
Klein, aber fein: Bienenweide am Balkon anlegen
Balkontüre öffnen und in eine summende Oase treten? Kannst du haben! Auf diese Dinge musst du achten, wenn du eine Bienenweide am Balkon anlegen willst:
- Wähle Pflanzen aus, die auf deinen Balkon passen und sich in der Umgebung wohlfühlen.
- Achte darauf, Blumen mit ungefüllten Blüten zu verwenden, damit die Bienen auch wirklich etwas davon haben.
Gefüllt oder ungefüllt? In ungefüllten Blüten finden Bienchen auf den Staubblättern den Pollen, den sie von der Pflanze aufschnappen möchten. Bei Pflanzen mit gefüllten Blüten hingegen wurden die Staubblätter (fast) weggezüchtet – zugunsten der schöner anzusehenden Blütenblätter. Schau genau: Ungefüllte Blüten weisen längliche Staubblätter auf.
Jetzt bist du dran – so easy kannst du einen Bienenweide am Balkon anlegen:
- Füll deinen Balkonkasten oder Topf mit Blumenerde.
- Verteile das Saatgut gleichmäßig mit Daumen und Zeigefinger.
- Drück die Samen leicht an und bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde.
- Gieße die Samen gut an.
Bei so viel Bienensummen um dich herum kannst du nicht anders als an Honig zu denken? Verständlich! Aber denk immer dran: Bienen machen das süße Gold nicht für uns, sondern damit sie selber gut versorgt den kalten Winter überstehen.
FAQs – gut zu wissen
Wir haben die häufigsten Fragen und Antworten hier für dich zusammengefasst.
Kann man eine Bienenweide im Herbst anlegen?
Na klar! Der Herbst bietet sogar mitunter den idealen Zeitpunkt, um eine Bienenweide anzulegen.
Kann ich eine Bienenweide auf bestehendem Rasen anlegen?
Bienenweiden gedeihen nur auf nährstoffarmem und durchlässigem Boden. Wenn der Rasen also nährstoffreich ist, solltest du den Oberboden samt Rasensoden entfernen und abmagern lassen. Also: Stell das Düngen längere Zeit im Voraus ein.
Welche Bäume sind besonders bienenfreundlich?
Zu den bienenfreundlichen Bäumen gehören: die Weide, der Spitzahorn, Obstbäume aller Art, die Rosskastanie oder auch die Linde.
Welche Sträucher sind besonders bienenfreundlich?
Die besten Sträucher sind zum Beispiel Hibiskus, Liguster, Weißdorn, Schneebeere, Berberitze oder Beerensträucher.
Ich liebe Rosen – welche Sorten eignen sich für eine Bienenweide?
Hier eignen sich am besten: die Englische Rose ‚Graham Thomas‘, die Englische Rose ‚Heritage‘, die Bibernell-Rose, die Zwergrose ‚Coco‘ oder auch die Strauchrose ‚Rosy Boom‘.
Die Bienenweide als Gründüngung nutzen – geht das?
Unbedingt! Sehr empfehlenswert ist dabei Phacelia – sie ist anspruchslos und zieht Bienen besonders an. Auch Borretsch, Sonnen- oder Ringelblumen sind Bienenlieblinge und hervorragend geeignet für Gründüngung.
Bienenweide anlegen – und das Summkonzert kann starten!
Na, bist du schon kurz davor, die Saatgutmischung für deine Bienenweide zu verteilen? Eines ist klar: Es ist ziemlich easy, eine Bienenweide anzulegen und sie ist ultrapflegeleicht. Den Bienen und anderen Insekten bietet sie Nahrung und Unterschlupf und du kannst dich über eine knallbunte Blütenpracht direkt vor deiner Nase freuen.