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Janina
BEITRAGSAUTORIN: Janina | KATEGORIE: Garten & Balkon | 31.07.2024 | aktualisiert: 30.07.2024

Boden gut, alles gut: Bodenqualität nachhaltig verbessern

Du fragst dich, warum manche Gärten in grüner Pracht erstrahlen, voller nützlicher Besucher sind und uns mit einer üppigen Ernte beschenken, währen andere eher … naja, kämpfen müssen? Das Geheimnis liegt buchstäblich unter deinen Füßen: die Bodenqualität! Verbessern wir diese, ist sie nicht nur der Schlüssel zu prächtigen Pflanzen und reichen Ernten, sondern auch ein (heimlicher) Unterstützer beim Klimaschutz.

Und weil wir alle unseren Teil dazu beitragen können, die Welt ein bisschen grüner zu machen, haben wir ein paar geniale Tipps für dich! Egal ob du einen großen Garten, eine kleine Terrasse oder sogar nur einen Balkon hast – du kannst die Bodenqualität verbessern und dabei deine Pflanzen glücklich machen. Mit ein paar einfachen, aber effektiven Tricks können wir gemeinsam Großes bewirken.

Inhalt:
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Vernarrt in Grund und Boden? Warum Bodenqualität so wichtig ist
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Nice to meet you! Lerne deinen Boden kennen
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Bodenqualität verbessern leicht gemacht
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Im Kleinen Großes bewirken

Vernarrt in Grund und Boden? Warum Bodenqualität so wichtig ist

Hast du jemals darüber nachgedacht, was unter deinen Füßen wirklich passiert? Guter Boden ist nicht nur wichtig – er ist absolut lebensnotwendig. Für Tiere, kleinste Organismen und ja, auch für uns Menschen. Ohne gesunden Boden bricht unser gesamtes Ernährungssystem zusammen. Und deshalb müssen wir jetzt handeln!

Unsere Böden haben nämlich ein ernsthaftes Problem: Sie sind im Burn-out-Modus. Laut einer Studie sind in der Europäischen Union über 60 Prozent der Böden geschädigt, und der Trend wird immer schlimmer. Jeden Tag verlieren wir im Schnitt 55 Hektar fruchtbaren Boden – das hat katastrophale Folgen für die Landwirtschaft und unsere Lebensgrundlage.

Aber das ist noch nicht alles: Böden sind zudem der größte Speicher für Kohlenstoff und gleichzeitig eine der wichtigsten natürlichen Quellen für CO2 in der Atmosphäre. Dadurch ist organische Bodensubstanz nicht nur für die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch als Umschlagort von Treibhausgasen für den Klimawandel von großer Bedeutung. Mehr zu dem Thema findest du HIER.

INFOBOX: WAS IST EIGENTLICH BODEN?

Mineralische Anteile:

  • Boden besteht aus unterschiedlichen Korngrößen, von Ton (<2 Mikrometer) über Sand bis hin zu faustgroßen Steinen.

Organisches Material:

  • Tote Pflanzen- und Tierreste sowie lebende Organismen wie Bakterien, Mikroorganismen, Würmer, Schnecken, Asseln, Ameisen und Pilze.

Ton-Humus-Komplex:

  • Entsteht durch die Zersetzung von organischem Material und dessen Verbindung mit Tonanteilen durch Verdauungsprozesse der Organismen.

 

Bodenarten:

  • Leichter Boden: Enthält viele gröbere Anteile (z. B. Sand), speichert Wasser schlecht.
  • Schwerer Boden: Enthält feine Partikel, speichert Wasser gut bis hin zu Staunässe.
  • Steiniger Boden: Enthält viele Steine, erschwert die Bearbeitung.

Gute Bodenqualität erkennen

Wie wichtig ein guter und gesunder Boden für uns alle ist, ist nun klar. Aber was bedeutet denn „gesunder Boden“ bzw. gute Bodenqualität überhaupt? Hier sind die wichtigsten Merkmale eines guten Bodens:

  • Nährstoffgehalt: Ein nährstoffreicher Boden enthält alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe, die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium.
  • Bodenstruktur: Eine gute Bodenstruktur sorgt für ausreichend Luft- und Wasserzirkulation. Krümelige, lockere Böden sind ideal, da sie Wasser speichern, aber auch überschüssiges Wasser ablaufen lassen.
  • pH-Wert: Die meisten Pflanzen gedeihen in einem leicht sauren bis neutralen Boden (pH 6-7). Der pH-Wert beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden.
  • Wasserspeicherfähigkeit: Ein guter Boden speichert Wasser und gibt es langsam an die Pflanzen ab. Sandige Böden lassen Wasser schnell versickern, während tonige Böden Wasser lange halten können.
  • Biologische Aktivität: Ein lebendiger Boden wimmelt von Mikroorganismen, die organisches Material zersetzen und Nährstoffe freisetzen.

Bodenzusammensetzung

Um den Boden besser zu verstehen, zeigt die Grafik, wie du dir die Größenverhältnisse der einzelnen Partikel vorstellen kannst und wo der Unterschied zwischen schweren und leichten Böden liegt.

Nice to meet you! Lerne deinen Boden kennen

Hier einige mögliche Schritte, wie du mehr über den Boden herausfindest:

  1. Mach den Erdpresstest: Nimm mit einer Hand etwas feuchten Gartenboden und versuche, die Erde länglich zu formen. Zerbröckelt dir der Boden direkt wieder zwischen den Fingern, ist er wahrscheinlich zu sandig. Fühlt die Erde sich schlammig und matschig an, ist der Boden wohl zu schwer.
  2. Blick in die Nachbarschaft: Ein Blick darauf, was andere in der Region anbauen, ist immer sinnvoll. So erfährst du beispielsweise, welche Sorten besonders gut funktionieren und welche Pflanzenkulturen immer Probleme bereiten.
  3. Simpler Geruchstest: Der Boden sollte im Idealfall nach „Wald-Erde“ riechen, aber keinesfalls muffig oder anderweitig unangenehm.
  4. Konsistenz überprüfen: Der Boden sollte im Idealfall aus Krümeln bestehen und optisch wie verklebtes Popcorn oder Streusel vom Streuselkuchen aussehen. Verdichteter bzw. kaputter Boden „bricht“ kantig, ähnlich wie Schokoladenbruch, und ist bei Trockenheit knüppelhart.
  5. Und dann ist da natürlich noch der Langzeittest: Pflanze 1–2 Jahre Gemüse an. Schau, was gut funktioniert bzw. wo es Probleme gibt, und versuche diese zu beschreiben. (Ein Gartenbuch zu führen, ist sehr hilfreich.)

Bodenqualität verbessern leicht gemacht

Zugegeben, die Verbesserung der Bodenqualität klingt erstmal nach einer großen Herausforderung. Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Tricks und etwas Geduld ist es absolut machbar!

Mit diesen praktischen und unkomplizierten Schritten kannst du deinem Boden und somit deinem Garten etwas richtig Gutes tun:

  1. Kompost ist König: Wenn du ein neues Beet anlegst und der Humusanteil gering ist, besorge eine größere Menge Kompost und arbeite ihn 2–3 cm tief in den Boden ein. Auch im Frühjahr bringst du am besten vor der Bodenbearbeitung eine Schicht eigenen Kompost auf die Beete auf und arbeitest ihn ein.
  2. Mulchen, mulchen, mulchen: Halte den Boden gemulcht, z. B. mit abgetrocknetem Grasschnitt. Am besten startest du damit ab dem Frühjahr, wenn der Boden sich etwas erwärmt hat.
  3. Gründüngung: Diese Methode ist hervorragend, um organisches Material in den Boden zu bringen. Pflanzen wie Phacelia und Wick-Roggen lässt du 10–20 cm hoch wachsen, rodest sie dann und arbeitest sie in den Boden ein.
  4. Bodenlebewesen fördern: Verzichte auf jegliche Art von Pestiziden und ziehe organischen Dünger mineralischem vor. Bearbeite den Boden so wenig wie möglich – Umgraben ist schlecht für Kleinstlebewesen und Pilze. Einmalige Bearbeitungen sind jedoch in Ordnung, wenn der langfristige Nutzen überwiegt.
Erde in den Händen
Foto: © Löwenzahn Verlag / Fabian Weiss - Der Boden auf dem wir alle stehen

Wo die Party abgeht: Das Bodenleben arbeitet für dich!

In einem Kubikmeter gesundem Boden leben mehr Lebewesen als in einer Kleinstadt: 30 Hundertfüßer, 30 Asseln, 50 Spinnen, 50 Schnecken, 100 Zweiflüglerlarven, 100 Käfer und deren Larven, 100 Doppelfüßer und 100 Regenwürmer bilden die Makrofauna. Hinzu kommen 30.000 Weißwürmer, 50.000 Springschwänze und 70.000 Milben. Diese komplexe Gemeinschaft baut Tunnel, recycelt Ressourcen und sorgt durch ihre Ausscheidungen für die Bildung von Dauerhumus. Die Mesofauna, bestehend aus Tieren der Größe von 0,3–3 mm, zerkleinert die organische Substanz weiter und wird von Mikrofauna und Mikrofunga, wie 100 Millionen Algen, 100 Milliarden Pilzen, 10 Billionen Strahlenpilzen und 100 Billionen Bakterien, unterstützt. Diese Mikrolebewesen sind für Zersetzung, Symbiose mit Pflanzen und teilweise Photosynthese verantwortlich und leisten beeindruckende Arbeit im Verborgenen.

Im Kleinen Großes bewirken

Das Thema Bodenqualität mag auf den ersten Blick wie eine Wissenschaft für sich wirken, aber lass dich davon nicht abschrecken. Denn mit ein paar einfachen Kniffen kannst du dir nicht nur jede Menge Gartenarbeit ersparen, sondern dich auch über eine (fast) endlose Ernte freuen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Schon mit kleinen Maßnahmen kannst du in deinem eigenen Garten Großes bewirken und die Bodenqualität nachhaltig verbessern.

Mach mit und setze heute noch die ersten Schritte für einen gesunden und blühenden Garten – deine Pflanzen und die Umwelt werden es dir danken!

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