Viel Garten für kleines Budget: Pflanzen erfolgreich selber ziehen – so geht’s!
Pflanzen selber ziehen zählt immer noch zur einfachsten Methoden, um seinen Garten und Balkon ergrünen zu lassen. Hier erfährst du, wie man (fast) ohne Geld kräftige Gemüsepflanzen zieht und den Garten mit Zierstauden schmückt.
Einen großen oder neu angelegten Garten mit Pflanzen zu füllen, kann empfindliche Löcher in das Gartenbudget reißen. Wenn man nur wenige Pflanzen braucht, beispielsweise für einen Kasten am Balkon oder um ein paar Lücken in einem Beet zu füllen, macht man sich meist keine großen Gedanken über den Preis einer Pflanze. Man sucht sich aus, was gefällt. Muss jedoch eine große Anzahl von Pflanzen gekauft werden, summieren sich die Ausgaben rapide. Deshalb greift man manchmal auf grüne Gartenbewohner zurück, die zwar preiswert sind, aber oft nicht die schönsten Wunschpflanzen sind. Mit ein wenig Geduld kann man sich aus dieser Zwickmühle befreien und den Garten mit Sträuchern, Stauden und Kräutern füllen, die gefallen und trotzdem (fast) nichts kosten.
In diesem Auszug aus Kristina Hamiltons Buch “Große Gartenfreude mit kleinem Budget” findest du nicht nur Tipps, wie du beim Pflanzenkauf sparen kannst, sondern vor allem Tricks und Anleitungen, um kostenbewusst den Garten und Balkon mit selbst gezogenen grünen Schönheiten zu füllen.
Pflanzen erwerben, ohne das Gartenbudget zu beleidigen
Pflanzen können kostspielig sein, aber man sollte auch die Ausgaben für Erde, Sand, Kompost etc. nicht unterschätzen. Als Grundsatz gilt: je jünger die Pflanze, desto preiswerter. Junge Pflanzen wachsen auch schneller an und finden sich besser mit ihrer neuen Umwelt zurecht als ältere und größere.
Allerdings dauert es länger, bis die Pflanze die gewünschte Höhe erreicht hat. Das sollte man bedenken, wenn man Sträucher oder Hecken als Wind- und Sichtschutz pflanzt. Jungpflanzen sind auch viel anfälliger für Schneckenfraß, Schädlinge und Krankheiten.
Pflanzenmärkte: regional und national
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Besonders im Frühling sprießen Pflanzenmärkte in vielen Gemeinden aus dem Boden.
Pflanzen, vor allem Gemüsesorten, die man in den kleineren Märkten findet, werden meistens von Bauern und Gärtnern aus der Region angeboten. Daher sind diese verlässlichen Pflanzen den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Region angepasst und gedeihen, auch ohne intensive Pflege, gut. Eine breitere Auswahl findet man in den nationalen und internationalen Pflanzenmärkten und Gartenshows der Städte. Sollte man z. B. auf der Suche nach einer bestimmten Pfingstrose, alten Obstsorten oder fast vergessenem Saatgut sein, ist man hier am richtigen Platz.
Baumärkte und Gartencenter: Schnäppchenjagd im Herbst
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Pflanzen von Baumärkten sind meist Massenware und werden daher sehr oft günstig angeboten. Allerdings ist die Auswahl auf die gängigsten Sorten beschränkt und die Qualität kann variieren. Am Ende der Saison, sei es im Frühsommer oder im Herbst, werden ladenhütende Pflanzen sehr günstig angeboten. Diese Pflanzen haben meistens keine bunten Blüten mehr und scheinen sich in ihren Töpfen nicht mehr ganz so wohl zu fühlen. Davon sollte man sich jedoch nicht beirren lassen! Einmal eingepflanzt und mit ein wenig gutem Kompost und ein bisschen Pflege aufgepäppelt, werden sie genauso schön wachsen und blühen, wie ihre Geschwister, die in ihrer prächtigsten Phase gekauft wurden.
Samenmischungen: nichts für die Ewigkeit
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Samenmischungen für Blumenwiesen und Blumenzwiebelmischungen halten nicht immer alles, was sie versprechen. Für Langzeitlösungen ist es daher sicher besser, wenn man sich die Samen, Knollen oder Zwiebeln selbst zusammenstellt oder von spezialisierten Saatgutvertrieben zusammenzustellen lässt. Allerdings sind sie eine kostengünstige Lösung, um rasch Farbe auf ein neu bebautes Grundstück zu bekommen und um Farbschemen und Bepflanzungskonzepte auszuprobieren.
Spezialgärtnereien, Tauschbörsen und das Internet
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Alte Sorten, heimisches Wildobst und Gehölze, historische Bauerngartenblumen und Naturgartenpflanzen sind meist in Spezialgärtnereien oder -märkten, durch Tauschbörsen oder einfach freundliches Fragen zu bekommen! Sollte man auf Spaziergängen eine besondere Pflanze in einem Garten entdecken, lohnt es sich die Gartenbesitzer um Ableger, Stecklinge oder Samen zu fragen. Viele Gartenbesitzer freuen sich über das Interesse an ihrem Garten und sind gerne bereit, ihren grünen Lieblingen eine zweite Heimat zu schenken!
Empfehlenswert ist, dass altbewährte, robuste Sorten einen Gartenanteil von ca. 80 % ausmachen. (Besonders, wenn das Gemüse vom eigenen Garten kommen sollte.) Für Neues und Außergewöhnliches sollte nur ein kleiner Teil der Beete, Pflanzen und Samen gedacht sein. Da die Ergebnisse dieser Experimente nicht immer zur vollsten Zufriedenheit gedeihen.
Man sollte auch bedenken, dass Sämlinge und Jungpflanzen von zwei- oder mehrjährigen Pflanzen oft besondere Aufmerksamkeit, Geduld und manchmal einen frostfreien Platz zum Überwintern brauchen. Sollte man mit Baumarktpflanzen nicht glücklich werden, könnte man Nutz- und Zierpflanzen selber von Samen ziehen, durch Stecklinge vermehren, regionale Pflanzenmärkte besuchen, mit Nachbarn, Freunden und Familie oder über Internet-Samenbörsen tauschen, kaufen und weitergeben.
Pflanzen aus Samen ziehen: So gelingt’s!
Pflanzen aus Samen zu ziehen, ist um einiges freundlicher zur Geldbörse als Jungpflanzen zu kaufen. Sicherlich glaubt man, dass man nicht immer die Zeit oder den Platz hat, Gemüse, Blumen und Kräuter vorzuziehen. Aber man hätte doch auch viel mehr Auswahl an verschiedenen Sorten, wenn man Samen statt Jungpflanzen erwirbt. Saatgut, von Tomaten beispielsweise, lässt sich außerdem auch noch ganz leicht selber gewinnen!
Anzuchterde selber machen
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Das Angebot an allen möglichen Aussaat- und Anzuchterden, Kokosfasern, Quell-Polstern und Humusziegeln ist verwirrend groß. So mancher fühlt sich verunsichert und greift daher zu einem teuren Produkt, man möchte doch mit seinen grünen Lieblingen auf Nummer sicher gehen. Was die oben angeführten Anzuchterden und Substrate gemeinsam haben, ist, dass sie relativ wenige Nährstoffe enthalten und eine gute Drainage (durch ihre lockere Konsistenz Staunässe vermindern) ermöglichen. Keimlinge bilden im nährstoffarmen Substrat starke Wurzeln und wachsen kräftiger als in herkömmlicher Blumenerde. Kräftige Wurzeln und ein kompakter Wuchs fördern die Widerstandskraft der Jungpflanzen und sind daher besser gegen plötzliche Veränderungen ihrer Umgebung (wie z. B. beim Auspflanzen) gewappnet.
Kosten sparen mit Erde als Schüttgut
Sobald man weiß, dass nährstoffarmes und lockeres Substrat sich als Anzuchterde eignet, kann man Kosten sparen. Man kann seine Erde von den Recyclingzentren und Bauhöfen der Gemeinden kostengünstig abholen, diese mit ca. 1/3 groben Sand strecken und – voilà – fertig ist die Anzuchterde! Da Material von den Gemeinden oft um ein Vielfaches günstiger ist als kommerziell erhältliche Anzuchterde wird oft angenommen, dass man größere Mengen erwerben muss. Das ist jedoch meistens nicht der Fall, viele Recyclingzentren sind auch bereit, ein paar Säcke für den Balkon- oder Kleingärtner mit Erde zu füllen, die man bequem im Kofferraum transportieren kann.
Erde von Maulwurfshügeln
Maulwurfshügel im Garten sind so manchen ein Dorn im Auge, jedoch versorgen uns gerade die lästigen Regenwurmjäger mit bester Anzuchterde. Sie ist locker und enthält, da sie aus tieferen Schichten hochgebuddelt wird, meist wenig Krankheitserreger und unerwünschte Pflanzensamen. Auch der Nährstoffgehalt von tieferem Boden kann geringer sein als der der obersten Bodenschicht und man erspart sich daher das Beimischen von Sand. Wer sich nicht sicher ist, ob die Maulwurfserde locker und sandig genug ist, kann eine Fingerprobe machen. Das Substrat sollte wie sandiger Boden schwer zu formen sein und leicht zerfallen. Ist das nicht der Fall, kann man ein wenig Sand zur Lockerung beigeben.
Töpfe: Selbermachen und verwenden, was man bereits hat
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Bei den Diskussionen um das beste Saat- oder Pflanzgefäß scheiden sich die Geister der Gärtner. Aus Umweltschutzgründen werden gerne Töpfe aus Papier und Karton verwendet, die man zusammen mit den Sprösslingen auspflanzen kann, da die Wurzeln durch das Papier wachsen können und dieses verrottet. Sie trocknen jedoch schnell aus und zerfallen auch oft, bevor die Pflanzen groß genug sind, um sie ins Freiland zu bringen. Daher sind diese kompostierbaren Gefäße vor allem für Pflanzen geeignet, die schnell keimen und rasch wachsen (z. B. Kürbisgewächse oder Salat), und daher auch bald ausgepflanzt werden können.
Eierschachteln, Karton und Papier
Wenn man viele Pflanzen vorziehen möchte, die rasch keimen und wachsen, und man daher eine größere Menge an Anzuchttöpfen braucht, sind selbstgefaltete Papiertöpfe oft die günstigste Lösung. (Eine Schritt-für-Schritt-Faltanleitung findest du im Buch “Große Gartenfreude mit kleinem Budget”.) Man spart sich einen Einkauf und recycelt! Eine weitere kostensparende Alternative zu
gekauften Töpfen sind Kartonröhren (von Klopapier und Küchenrollen) oder Eierschachteln.
Trinkbecher, Joghurtbehälter und Milchkartons
Plastiktöpfe sind robuster und halten Feuchtigkeit gut. Warum also nicht deshalb die Plastikbehälter, die ungewollt mit dem Einkauf ins Haus gelangen, recyceln? Längliche Behälter, die einst Gemüse enthielten, eignen sich für die kleinen Samen der Lichtkeimer. Abgeschnittene Wasserflaschen und Milchkartons haben die richtige Größe für die Jungpflanzen von Kürbissen, Gurken und Zucchini, und Trinkbecher geben den langen Wurzeln von Paprika, Chilis und Mangold genügend Platz. Man sollte allerdings nicht vergessen, Löcher in die Böden der Flaschen, Becher und Kartons zu stechen, um Staunässe zu vermeiden – am besten mit einem ausgedienten, an der Spitze erhitzten Schraubenzieher.
Beschriften nicht vergessen!
Ein Fehler, gegen den man selbst als erfahrener Gärtner nicht gefeit ist: man glaubt sich erinnern zu können, welche Samen in welchem Topf keimen. Ein paar Tage oder Wochen vergehen, man erblickt die ersten grünen Lebenszeichen und fragt sich: „Was war das noch mal?“ Daher sollte man nicht vergessen, die Töpfe mit Etiketten zu versehen (z. B. aus recycelten Verpackungsmaterialien, ausgedienten Bleistiften, Schneckenhäusern, Tonscherben und Eisstielen), einem weichen Bleistift oder einem wasser- und möglichst lichtfesten Stift zu beschriften.
Jetzt kann es losgehen!
Die Anzuchterde, verschiedene Töpfchen und Schalen hat man vor sich ausgebreitet und allerhand Gartenwerkzeug in greifbarer Nähe deponiert. Jetzt stellen sich meist folgende Fragen:
Wie tief müssen die Samen in die Erde? Wann muss ausgesät werden? Wie viel Sonnenlicht brauchen die Pflanzen? Wie oft muss gegossen werden?
Verluste beim Aussäen vermeiden: Saattiefe beachten
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Samen werden grob in Licht- und Dunkelkeimer eingeteilt und dementsprechend tief (oder auch nicht) in die Erde gesteckt. Als Lichtkeimer bezeichnet man Pflanzen, deren Samen Licht zum Keimen benötigen. Deshalb werden diese meist sehr kleinen Samen nur wenig bedeckt. So mancher mischt die kleinen Samen mit Sand, so dass man die Samen regelmäßiger verteilen kann. Licht kann eine dünne Schicht aus Sand, Erde, Mulch oder Vermiculit durchdringen und es reicht oft schon ein kurzer Lichtimpuls, um den Samen zum Keimen zu bringen. Die Samen der Tabakpflanze keimen schon, wenn sie weniger als eine Sekunde Licht erhalten – und anscheinend sogar bei Mondlicht!
Das Gegenteil von lichtbedürftigen Samen sind die Dunkelkeimer. Bei Dunkelkeimern wird die Keimung durch Wasseraufnahme, Temperatur oder andere Umwelteinflüsse initiiert, aber durch Licht verhindert. Eine solche Licht-Dunkel-, bzw. Schwarz-Weiß-Malerei wird jedoch der facettenreichen Natur nicht gerecht. So manche Lichtkeimer treiben auch im Dunkeln, wenn sich im Boden die richtige Mischung aus verschiedenen Elementen befindet. Zum Beispiel können gewisse Stickstoffverbindungen Samen zum Keimen bringen, die eigentlich Licht dafür benötigen würden. Und obwohl im generellen Pflanzen mit großen Samen Dunkelkeimer sind, gibt es großsamige Pflanzen, die einem Lichteinfall ziemlich gleichgültig gegenüber stehen, wie z. B. Tomaten, Paprika und Sonnenblumen. Diese Samen sollten trotzdem das zwei- bis vierfache ihrer Samenlänge tief in die feuchte Erde gesetzt werden, so dass die Keimlinge Wurzeln bilden können und nicht vertrocknen.
Für starke Jungpflanzen: Mit Bedacht gießen
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Unregelmäßiges Gießen oder kalte und nasse „Füße“ nehmen Ihnen die jungen Pflänzchen übel. Besonders Acht geben sollte man vor allem bei südseitigen Fensterbänken, da dort die Töpfe schneller austrocknen. Man ist versucht, durch übermäßiges Gießen einer Austrocknung vorzubeugen, was allerdings zu Wurzelfäule oder zum Knicken der zarten Stängel führen kann. Deshalb wären die Sprösslinge auf einer Ost- oder Westseite besser aufgehoben, sollte man diese Möglichkeit haben. Lieber sparsam und regelmäßig mit einer Sprühflasche (z. B. eine sauber ausgewaschene Sprühflasche eines Haushaltsreinigers) gießen als selten und viel, da es zur Oberflächenverschlämmung und Verkrustung führen kann. Sollte sich die oberste Schicht der Erde verfestigen, kann man sie mit den Zacken einer alten Küchengabel vorsichtig lockern.
Im Haus und auch im Frühbeet gießt man am besten mit erwärmtem, abgestandenem Wasser, wobei man das Fenster des Frühbeets so wenig wie möglich öffnen sollte, um das empfindliche Mikroklima des Beetes nicht zu stören. Lüften und Gießen ist allerdings unbedingt notwendig, wenn die Sonne länger auf das Frühbeet scheint. Rote Spinnmilben fühlen sich in trockenen, eingeschlossenen Räumen wohl und sind nicht wählerisch in ihrer Kost. Man vertreibt sie am besten mit feuchter Luft, d. h. Abspritzen der Pflanzen mit Wasser und kräftiges Gießen, oder mit einem selbstgemachten Pflanzenschutzmittel.
Keimlinge warm halten mit improvisierten Gewächshäusern
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Viele Pflanzen, vor allem nicht winterharte, brauchen eine relativ hohe Temperatur zum Keimen. Zum Beispiel keimen Chilis und Paprikas am besten bei mehr als 20°C, Physalis brauchen 25°C. Auch Samen von Wurzelgemüse oder Kohl keimen nicht, wenn es zu kalt ist, oder die Keimlinge stellen gar das Wachstum ein. Da der Frühling im Bergland und im Norden spät eintreffen kann und man außerdem nicht vor strengen Spätfrösten gefeit ist, sollte man versuchen, die Wachstumsperiode im Gemüsegarten zu verlängern. Das ist besonders wichtig, wenn man sich soweit wie möglich selbst versorgen möchte. Wer nicht der glückliche Besitzer eines (beheizbaren) Glashauses oder Wintergartens ist, kann sich mit Einmachgläsern, Käseglocken, Fensterscheiben und Aquarien behelfen.
Aquarien und Terrarien
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Sollte man ein stillgelegtes Aquarium oder Terrarium im Keller stehen haben, könnte man diesem ein zweites Leben als Minigewächshaus einhauchen – vielleicht sogar mit Licht, sollte dies noch funktionieren! Sollte das der Fall sein, könnten die Jungpflanzen in einem warmen, dunklen Raum vorgezogen werden, da die meisten Aquarienbeleuchtungen genügend Licht für das Wachstum der Keimlinge geben.
Große Gurkengläser, durchsichtige Plastikbehälter und Flaschen
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Ein Gurkenglas oder eine bodenlose Plastikflasche über ein Töpfchen gestülpt und klare Plastikverpackungen, in denen Trauben, Beerenobst o. ä. enthalten waren, eignen sich besonders gut als Minigewächshäuser. Sie schützen den Keimling vor Temperaturschwankungen und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Es kann jedoch unter diesen Plastikhüllen und Gläsern leicht zu Schimmelbildung kommen, daher sollte man auf ausreichend Luftzufuhr achten und sparsam gießen, am besten mit einer Sprühflasche. Auch im Freiland schützt man Keimlinge vor kühlerem Wetter, indem man eine Wasserflasche, ein großes Gurkenglas oder eine alte Käseglocke darüberstülpt. Sobald die Pflanzen aus ihren gläsernen Gefängnissen entweichen wollen, entfernt man diese.
Fensterscheiben an der Hausmauer
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Robustere Pflanzen (z. B. Rüben, Lauch, aber auch viele Wildblumen) geben sich mit Fensterscheiben oder einer Duschkabinen-Tür, die an einer süd- oder südwestseitig gelegenen Hausmauer gelehnt sind, zufrieden. Das Mikroklima ist selbst unter einer nur angelehnten Glasscheibe um einiges freundlicher zu den Keimlingen als außerhalb dieses improvisierten Frühbeets. Die Pflänzchen sind vor Wind und leichten Frösten geschützt, und nicht nur an Sonnentagen ist die Temperatur unter den Scheiben höher als die der Umgebung.
Mist hält die Füße der Pflanzen warm
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Mit Treiblöchern geht’s schneller
Wer viele Kürbispflanzen oder Fruchtgemüse, wie z. B. Paprika und Tomaten direkt säen möchte, kann sich mit Treiblöchern oder einem Mistbeet behelfen. Dafür braucht man alte Fenster oder Plexiglas-Schiebetüren (die vielleicht einmal ein Teil einer Duschkabine waren) und Pferdemist oder guten Kompost. Man hebt einen ca. 40 cm tiefen Graben aus, der ein wenig schmäler ist als das Fenster oder die Schiebetür. Diesen Graben füllt man nun bis auf die letzten 7 cm mit Pferdemist oder Kompost, darüber kommt eine Schicht guter Gartenerde. Die Fenster oder Duschkabinentüren werden darauf gelegt, dann wartet man, bis sich die Erde darunter erwärmt hat.
Bakterien und andere Mikroorganismen erzeugen während des Abbaus von Pferdemist und Kompost Wärme, die die Keimung der Samen vorantreibt und dem Wachstum hilft. Das Erwärmen des Bodens unter der Fensterscheibe dauert je nach Witterung von ein paar Tagen bis zu einer Woche. Sobald der Boden sich durch den Verrottungsprozess des Pferdemists und durch die Sonneneinstrahlung erwärmt hat, kann man aussäen.
Frühbeete gegen Bodenfrost
Frühbeete aus Plexiglas und Holz werden im Fachhandel angeboten, aber wenn man ein paar Holzlatten, Bretter und eine Glasscheibe (auch Milchglas funktioniert) übrig hat, ist ein einfacher Frühbeet-Kasten schnell zusammen gezimmert. Auch hier gilt es den Boden mit Pferdemist vorzubereiten, so dass das Mikroklima im Frühbeet auch an kalten Nächten bedeutend angenehmer ist als das im Freiland. Die niedere Seite des Frühbeetes sollte nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sein. Außerdem könnte man zur besseren Isolation Erde um den Holzkasten herum anhäufen.
Plastikfolie und Karton: Dunkles Material wärmt den Boden
Eine schwarze Plastikfolie ist eine günstige Methode, um den Boden vor dem Säen oder Auspflanzen zu erwärmen und Beikräutern Einhalt zu gebieten. Auf einem vorbereitetem Beet werden Kartons und/oder dunkle Plastikfolien (oder auch leere Erdsäcke, mit der schwarzen Innenseite nach oben) auf das vorbereitete Beet gelegt und mit Steinen oder Ziegeln beschwert.
Noch mehr Tipps und Tricks für Garten, Balkon und Hochbeet findest du hier:
2 Kommentare zu “Viel Garten für kleines Budget: Pflanzen erfolgreich selber ziehen – so geht’s!”
Vielen Dank für die Tipps zum Thema Bio-Setzlinge. Den Tipp, die Samen auf einem Biohof zu kaufen finde ich sehr interessant. Ich werde mich mal über die Möglichkeiten informieren.
Ich möchte neue Pflanzen kaufen. Gut zu wissen, dass Chillis mehr als 20 Grad brauchen, um zu wachsen. Ich werde mal schauen, wie ich das am besten mache.
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